Gemeindeverband Teningen

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Gemeindewohnhaus in der Neudorfstraße:

Verkauf oder Sanierung durch die Gemeinde?

Der Teninger Gemeinderat wird demnächst über das Gemeindewohnhaus in der Neudorfstraße entscheiden müssen. Nachdem nun auch für Mietwohnungen entsprechende gesetzliche Vorgaben für einen geringeren Energieverbrauch bestehen, muss bald gehandelt werden. Deshalb diskutierten die CDU-Gemeinderäte die verschiedenen Möglichkeiten einer Lösung.

  Karl-Heinz Fross und Christian v. Elverfeldt gaben zu bedenken, dass das Vorhaben seitens der Gemeindeverwaltung neu überdacht und geplant werden müsse, da der Gemeinderat vor der Sommerpause beschlossen habe, die Entscheidung zu verschieben. Deshalb will die CDU die neuen Antworten und Argumente abwarten, bevor sie sich entgültig entscheidet.
  Gleichwohl wurden die verschiedenen Möglichkeiten beraten und das Für und Wider ausgetauscht. Gegen einen Abriss und Neubau spräche die wesentlich bessere Bausubstanz des Hauses in der Neudorfstraße als die des abgerissenen Hauses in der Feldbergstraße, wie Eugen Gasser anführte. Deshalb seien diese beiden Objekte nicht vergleichbar. Bei einem Verkauf an einen privaten Investor würde wohl von Nachteil sein, dass die  Neudorfstraße eine stark befahrene Straße sei. Die Westrand-Umgehung hätte sich für die Wohnqualität im dortigen Bereich sicherlich positiv ausgewirkt, was allgemein auch in der Zukunft bedacht werden sollte, so Eugen Gasser. Auch hier sollen die neuen Preisangebote abgewartet werden. Martin Weiler führte an, dass man bei einem Neubau das Grundstück wohl intensiver ausnutzen werde, was zwar eine Erhöhung der Wohnungszahl bedeuten, sich aber vermutlich für die umliegenden Grundstücke negativ auswirken würde. Hier sei dann ein Augenmerk darauf zu legen. Außerdem würden bei einer Sanierung des Gebäudes eher örtliche Handwerksbetriebe berücksichtigt werden als bei einem Neubau, wie andere Bauvorhaben zeigten.
  Das wenig Erfreuliche bei dieser Sanierung seien die Kosten, die auf die Gemeinde zukämen, wie Gerd Winterbauer vorrechnete. Die ursprünglich vorgesehene Summe von 450 000 Euro wird nach dem Plan der Gemeindeverwaltung vor allem durch den zusätzlichen Einbau von Balkonen im Dachgeschoss auf 570 000 Euro erhöht. Im Falle einer Sanierung könne man diese Erweiterung vertreten, die dann eine Verbesserung der oberen Wohnungen und eine höhere Mieteinnahme brächten. Leider habe die Gemeinde, so Gerd Winterbauer, in den vergangenen Jahrzehnten zwar Mieten eingenommen, aber für die jetzt notwendige und voraussehbare Sanierung keine Rücklagen gebildet. Dadurch müsse jetzt die Gemeinde die gesamte Summe durch Darlehen finanzieren, was für die kommenden Jahrzehnte eine Belastung von fast 47 000 Euro pro Jahr alleine für dieses Bauvorhaben bedeutet. Das sei eine große Last für die Zukunft. Bei einem Neubau wären die Kosten noch erheblich höher.

   Gerade aus diesem Grund sei ein Verkauf des Hauses zu überlegen, so Werner Peter. Anstatt neue Schulden zu machen sollte die Gemeinde mit dem Verkaufserlös lieber einen Teil ihrer Schulden abbezahlen. Denn die Steuereinnahmen würden in den kommenden Jahren zurückgehen, wie allgemein bekannt sei. Die Gemeinde habe noch genügend Möglichkeiten, auch künftig sozial verträgliche Wohnungen anbieten zu können.
   Insgesamt sprächen mehr Argumente für eine Sanierung als für einen Neubau, damit die Bausubstanz erhalten und Umweltschutz und Energiereduzierung verwirklicht werden. Ob diese Sanierung aber von der Gemeinde noch in diesem oder erst im nächsten Jahr oder von einem privaten Investor getragen werde, müsse nach Vorlage aller Berechnungen und Angeboten entschieden werden, so die CDU-Fraktion.

10.9.2008

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